Nasse Schuhe richtig behandeln
Was tun, wenn einen das Wetter überrascht hat und die Schuhe nun mehr oder weniger durchnässt sind? Zunächst sollten sie natürlich ausgezogen und definitiv keine längeren Strecken darin zurückgelegt werden.
Denn feuchte Schäfte verlieren durch Belastung leicht ihre Form (nasses Leder ist „zügig“ – denken Sie zum Beispiel an ein nasses Fensterleder.) und der Gesundheit des Trägers hilft ein solcher Zustand ebenfalls nicht gerade.
Nehmen Sie anschließend die Schnürsenkel heraus, um den Schuh so weit wie möglich öffnen zu können. Der Trocknungsprozess darf nicht durch hohe Temperaturen beschleunigt werden.
Dadurch käme es eventuell zu einer irreversiblen Strukturveränderung des Leders. Das ehemalige Fasergeflecht würde dabei glasähnlich, hart, spröde, und reagierte dementsprechend: Es drohte zu brechen! Jede, wie auch immer geartete Schuhpflege käme dann zu spät.
Stopfen Sie Ihre Schuhe stattdessen mit einem saugfähigen Material aus. Zeitungsseiten eignen sich bestens. Das feucht gewordene Papier sollte hin und wieder durch trockenes ersetzt werden. Ist der Schuh nur noch leicht feucht, legen Sie den Schuhspanner ein. Dadurch erhält der sich beim Trocknen sukzessive zusammenziehende Lederschaft seine alte Passform zurück.
So die nassen Schuhe Ledersohlen hätten, hängen Sie diese zum Trocknen an den Schnürsenkeln auf, damit zusätzlich von unten Luft an den Schuh herankommen kann.
Notfalls legen Sie die Schuhe auf die Seite. Achten Sie unbedingt darauf, nasse Ledersohlen niemals mit Eisen (zum Beispiel Gitterroste) in Kontakt zu bringen. Das ließe nicht mehr zu entfernende schwarze Flecken im Leder entstehen.
Um beim Trocknen eventuell auftretende Wasser-, Fett- oder Gerbstoffränder zu verhindern, dürfen die noch leicht feuchten Schuhe bereits mit Schuhcreme eingerieben werden. Die eigentliche Schuhpflege mit finalisierender Politur beginnt, sobald sie vollkommen trocken geworden sind. Zu guter Letzt erhält die Ledersohle eine Sohlenölkur.